Rucksack aufziehen
1.) lockere alle Riemen, die zum Tragesystem gehören
2.) mit Last (ca. 20kg) aufziehen und den Hüftgurt schließen. Die Mitte des Hüftgurtes sollte dabei auf dem Hüftknochen zur Ruhe kommen, nicht darunter und nicht darüber (nicht den Bauch, aber auch nicht das Gesäß zusammendrücken). Hüftgurt so anziehen, dass die Last auf den Hüften ruht
3.) Schultergurte anziehen, aber nicht zu eng, um die Atmung nicht zu behindern und außerdem soll die Last nicht auf den Schultern, sondern auf der Hüfte ruhen. Die Schultergurte sollen die Schulter exakt umschließen
4.) Stabilisierungsriemen am Hüftgurt festziehen und dann die Lastkontrollriemen an den Schultergurten benutzen, um entweder mehr Luft an den Rücken zu bekommen oder aber eine enge Passform für bessere Wendigkeit
5.) Am Ende den Brustgurt schließen, um den Sitz der Schultergurte zu optimieren.
Anpassen vor einem großen Spiegel ist von Vorteil, dann kann man beobachten, ob der Rucksack korrekt am Rücken anliegt.
Packen des Rucksacks
Rot: Schwere Sachen nahe dem Rücken verpacken
Orange: Mittelschwere Sachen
Gelb: Leichte Sachen
Wegbeschaffenheiten bedenken:
Bei der Packweise sollte man unbedingt auch an die Wegbeschaffenheiten denken. Wer z.B. in alpinem Gelände unterwegs ist, sollte kompakt packen, damit man durch enge Felslücken passt oder auf einem schmalen Grad am Abgrund laufen kann.
Wer dagegen sich über flaches, kahles Land läuft, der kann auch etwas "breiter" packen.
Am oder im Rucksack sollte alles fest verstaut/fixiert sein, damit nichts hin und her schlägt. Auch wenn es nicht auffallen sollte, kann so was viel Kraft kosten, da man eine Gegenbewegung zum Ausgleich automatisiert.
Rucksackgewicht:
Bequem ist es, wenn der Rucksack nicht mehr als 1/4 des eigenen Gewichtes ausmacht, 1/3 sollte das Maximum sein. Wer darüber liegt sollte seine Packliste noch mal überarbeiten.
Das Gewicht ist abhängig von mehreren Faktoren:
· Gruppengröße:
je größer die Gruppe, desto weniger Allgemeinzeug trägt der Einzelne
Auftrag:
Je nach Auftrag , Entfernung zum Ziel und die Verweildauer im Gelände muss der Rucksack unterschiedlich gepackt werden
· Witterung:
Je wärmer desto leichter, je kälter desto schwerer der Rucksack (Abhängig von der Kleidung die benötigt wird)
Schwerpunkt:
Bei leichten Märschen sollte der Schwerpunkt nahe am Rücken und auf Schulterhöhe sein. Bei alpinen Märschen sollte er weiter unten sein, denn ein zu hoher Schwerpunkt geht zu Lasten des Gleichgewichts.
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Rucksack nicht einseitig gepackt ist (vor allem bei Seitentaschen darauf achten!).
Tipps & Tricks
Es ist sehr hilfreich, wenn man seinen Rucksack immer nach dem gleichen Schema packt und jedes Teil seinen festen Platz hat, dann findet man seine Sachen schneller (bei Regen oder Kälte ein wirklicher Vorteil) und kann andere besser dirigieren, wenn sie einem mal was aus dem Rucksack mitbringen sollen.
Einteilung:
Es ist sinnvoll Kleidung, Hygiene, Medizin, Essen, etc. in optisch unterschiedliche Tüten (es reichen normale Einkaufstüten aus Plastik) einzupacken. Zum einen fällt das Packen leichter und man behält den Überblick.
Zugriff
Sachen, die häufig genutzt werden, sollte man im Fanny Pack, den Seitentaschen, unter den Frontaleingriff des Hauptfaches oder oben ins Hauptfach legen.
Fanny Pack
Das Fanny Pack (der obere Aufsatz des Rucksackes) sollte den Leichtgewichten der Packliste vorbehalten sein. Ins Fanny Pack gehören Sachen, die schnell zur Hand sein müssen, wie z.B.:
- Kartenmaterial (wenn nicht schon in First oder Secondline)
- Lampe (wenn nicht schon in First oder Secondline)
- Schnellverpflegung
- Zusätzliche Kopfbedeckung
- Sonnenbrille
- Weiterer Bedarf
Hauptfach
Das Fach für alles: schwere, mittlere und leichte Sachen. Man sollte auch auf eine geschickte Packweiße achten, damit noch ein wenig Ordnung drin ist und man schnell an seine Sachen kommt.
Ins Hauptfach kommen z.B.:
- Kleidung
- Hygiene
- Essen
- Kocher
- usw.
Bodenfach
Oft ist das Bodenfach durch einen Boden, der geöffnet werden kann, vom Hauptfach getrennt. Es wird zum Verstauen des Schlafsacks genutzt. Das Bodenfach sollte richtig gut ausgefüllt sein, das verleiht dem Rucksack eine Stabilität. Ist er zu "lose" gefüllt, kann die dar überliegende Ausrüstung den Rucksack nach rechts oder links umknicken lassen.
Tipp:
Wer eine aufblasbare Isomatte hat, der kann diese in das Bodenfach stecken und dann den Schlafsack dazustopfen. Allerdings muss dann der Schlafsack aus der Hülle raus und mit einer stabilen Mülltüte gegen Regen geschützt werden.
Ins Bodenfach kommen also:
- Schlafsack
- eventuell Isomatte (wenn aufblasbar)
Seitentaschen
Bieten zusätzlichen Stauraum, der Ordnung schafft. Sonst hat man ja nur das Fanny Pack, das Hauptfach und das Bodenfach.
Man sollte darauf achten, dass die Seitentaschen von den Rucksäcken ungefähr gleich schwer beladen sind.
Die Seitentaschen sind schnell erreichbar, also kommen hier Sachen rein, die schnell zur Hand sein müssen:
- Poncho
- Regenhose
- Gamaschen
- Müsliriegel
- usw.
Außen am Rucksack
Sperrige Ausrüstung wie z.B. ein Zelt oder normale Isomatten gehören nach außen. Gute Rucksäcke verfügen über Schnallen im unteren, mittleren und oberen Bereich des Rucksacks. Man sollte darauf achten, dass nichts hin- und her pendeln kann!
Was kommt wo hin?
· Zelt:
unten ans Bodenfach
· Isomatte:
entweder unters Fanny Pack, an die Seite oder ans Bodenfach
· Zeltgestänge:
an die Seite
· Geschirr/Besteck:
Wer Platz braucht, der kann sein Geschirr an die Seite oder an den Frontaleingriff des Hauptfachs machen (so fixieren, dass es nicht rumbaumelt). Zu beachten ist, dass sich dort Äste oder ähnliches verhedern.